Ab 1847 kämpften zwei Oldenburger 6 Jahre lang leidenschaftlich für die Errichtung eines Gaswerks. Oldenburg sollte zu den ersten 30 deutschen Städten gehören die ein Gaswerk betreiben. Viel Überzeugungsarbeit war nötig und mehrere Gutachten mußten angefertigt werden. Daraus ergab sich dann ein 50seitiges Vertragswerk. Es sollten zunächst 110 Straßenlaternen aufgestellt werden. Die Lichtstärke war zu garantieren und jegliche Geruchs- und Geräuschbelästigungen zu vermeiden. Was für eine glückliche Zeit, es gab ja weder Eisenbahn noch Autos. Am 24. Mai 1853 konnte das Vertragswerk dann endlich von Stadtdirektor Wöbken und den Initiatoren Wilhelm Fortmann und Klempnermeister Ernst Gottlieb Büsing aus der Haarenstraße unterzeichnet werden. Das Gaswerk wurde zwischen der Rosenstraße und der Schifferstraße errichtet. (Bild rechts)
Wilhelm Fortmann brachte die Idee aus England mit.
Klempnermeister Ernst Gottlieb Büsing wurde Fortmanns Partner.
Stadtdirektor Wöbken wurde Schirmherr des Gaswerks.
Am 5. September 1853 war es dann endlich soweit. Lange vor Einbruch der Dunkelheit eilten die Oldenburger auf die Straßen und drängten sich um die neuerrichteten Kandelaber. Nach und nach flammte eine Laterne nach der anderen auf. Die Zeit, als man mit Handlaternen die winkligen Gassen erleuchtete, waren damit endgültig vorbei. Bereits 1855 werden das Großherzogliche Schloß, die Garnison, das Telegraphenbüro und Gewerbetreibende aller Art als Abnehmer des Gases genannt.
1868 betrug der Gasverbrauch bereits 260 000 cbm. Dieses Gas versorgte 268 Straßenlaternen und 221 Häuser. Das Gaswerk an der Rosenstraße war damit an seine Kapazitätsgrenze gekommen. 1876 wurde es deshalb an die Donnerschweer Straße, zwischen Karlsstraße und Pferdemarkt, verlegt.
1925 - Ansicht des 1876 an die Donnerschweer Straße verlegten Gaswerkes.
